Fotorealistisches rendern von 3D Modellen – CGI (Computer Generated Image) und die Verwendung in E-Commerce.

Bei Fotorealistisch gerenderten Bildern handelt es sich um Computergenerierte Bilddaten, welche aus 3D Modellen gewonnen werden. Hierbei wird ein vorher gefertigtes 3D Model in die Arbeitsumgebung der 3D-Software geladen und mit den entsprechenden Materialien versehen.

Unter Materialien versteht man im 3D Segment die Farb- und Oberflächenbeschaffenheit. Darunter fallen Struktur, Glanz und Reflektanz des Objektes, welches gerendert werden soll. Diese Materialien sowie die Szeneeinstellungen des Renderers, also der Software welche die physikalischen Parameter des Objektes simuliert, sorgen am Ende dafür, dass das Bild möglichst realistisch wirkt. Der Post Process in einer gängigen Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop rundet das Bild dann ab.

Die Verwendung von 3D Modellen nimmt in jeden erdenklichen Bereich zu. Sei es bei der Planung von Gebäuden, der Konstruktion und Entwurf von Bauteilen und Produkten. Oft werden die Bilddaten und 3D-Modelle für die Inhouse Präsentation genutzt.

Aber vor allem findet man CGI Bilder immer häufiger in der Produktdarstellung für Werbung, Film und Print. Branchengrößen wie Otto oder Ikea haben das Potenzial von 3D Modellen für den Einsatz in E-Commerce bereits früh erkannt und statten einen Großteil Ihrer Kataloge bereits mit Computer generierten Bildern aus.

Der Leiter des CGI Content Labs bei Otto, Tobias Nientiedt führt den Schritt zu mehr CGI dahingehend aus, dass die Digitalisierung des Content-Produktionsprozesses mehr Spielraum ermöglicht dem Kunden mehrere Fotos in verschiedenen Ausführungen und Konfigurationen zeigen zu können.
Hierbei wird in vielen Fällen extra ein Modell gefertigt.

Jedoch kann man auch CAD Daten aus der Konstruktion nutzen. Der Vorteil bei der Verwendung von CAD-Modellen als Basis für CGI Bilder liegt auf der Hand. Der Kunde hat bereits ein 3D-Modell und dieses muss nicht extra gefertigt werden. Diese müssen lediglich für diese Verwendung optimiert und texturiert werden.

Neben der händischen Erstellung eines Modells lassen sich Objekte auch einscannen und für die Visualisierung aufbereiten. Neben dem 3D Laserscan kommt in manchen Fällen auch die Photogrammetrie zum Einsatz. Vorteil gegenüber der Genauigkeit von Laser-/Strukturlichtscannern ist, dass dort die Textur in Form des Fotos auf das Modell gelegt wird. Sie ist damit die Hochwertigste und reellste Art der Texturierung im optischen Messverfahren. Nachteil bei der Photogrammetrie ist, dass dort keine realen Maße des Objekts erfasst werden können.

Die logistischen Vorteile von Computer generierten Produktbilder gegenüber der klassischen Produktfotografie sind offensichtlich. Waren müssen nicht aufwendig verpackt, verschickt und versichert werden. Mit wenigen Klicks lassen sich Einstellungen des virtuellen Fotosets anpassen und dauerhaft speichern, so dass man auch nachfolgende Aufträge schnell mit gleichbleibender Qualität ausführen kann. Änderungen des Produktes wie Farben oder Zubehör lassen sich schnell mit dem Kunden abstimmen und umsetzen. Das Modell wird dauerhaft gespeichert und kann bei Bedarf in spezielle Anwendungen geladen und so zum Beispiel für eine Bildkomposition eines 2D Bildes verwendet werden. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt.